Wieso hat mein Kind nur so viel Energie und einen unaufhaltsamen Bewegungsdrang? Diese Frage stellen sich viele Eltern, grade nach einem langen stressigen Arbeitstag kann das zur großen Herausforderung für Eltern werden.
Was ist Bewegung?
Bewegung ist Motorik (lat. motorius = bewegend, beweglich) und das Grundphänomen des menschlichen Lebens. Von Geburt an ist die Bewegung die intensivste Form der Aneignung von Erfahrungen.
Motorik ist die Gesamtheit der bewussten sowie unbewussten Bewegungsvorgänge und sind für Kinder von sehr großer Bedeutung, sie bietet ihnen nicht nur Lernmöglichkeiten sondern entspricht den Grundbedürfnissen. Bewegung ist auch die Stabilisierung der Körperhaltung wie krabbeln, sitzen, stehen oder laufen. Die Umwelt wird immer wieder durch die Bewegungen erprobt und erforscht, die Kinder setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander.
Sie probieren sich mit ihrer Motorik in allen Bereichen aus. Durch Bewegung lernt man den eigenen Körper kennen, durch hüpfen, springen, ziehen oder klettern. Denkprozesse finden statt, „wie weit kann ich gehen und was erreiche ich, wenn ich das ausprobiere“.
Kinder kommen z.B. auf Spielplätzen schnell mit anderen Kindern in Kontakt, sie beobachten andere Kinder wie sie rennen oder werfen, schaukeln oder rutschen, alles passiert und findet durch Bewegung statt.
Ihre Neugier wird geweckt, sie fangen an alles nachzuahmen, indem sie sich wieder ausprobieren „kann ich das auch oder kann ich das sogar noch besser“, der Konkurrenzkampf entsteht mit großer Bedeutung für das Kind. Das Kind sammelt und macht seine Erfahrungen, es steigert die Selbstständigkeit und Eigenaktivität. Gegenstände, Materialien und Räume werden mit dem Körper und der Bewegung erkundet, „wie fest ist der Boden, die Erde, das Eis, wenn ich meinen Fuß nur leicht darauf stelle oder wenn ich das Papier reiße, knülle oder ziehe, was passiert dann damit?“. Diese Fragen stellen sich Kinder standig und der Körper ist dabei in Bewegung, die Antworten werden durch das eigene tun und handeln „ausprobieren“ aufgeklärt. Für Eltern macht es den Eindruck, dass das Kind unzufrieden ist und sich nicht allein beschäftigen kann, doch das kann ein großer Irrtum sein. Der Bewegungsdrang fördert die Emotionale-, soziale-, geistige- und körperliche Entwicklung – der Gleichgewichtsinn entsteht.
Also liebe Eltern bitte nicht verzweifeln sondern ermöglichen Sie ihrem Kind das Bedürfnis zu befriedigen.
Wissenswerter Tipp
Hier gibt es 10 Ratschläge die im Alltag zur Erleichterung dienen
Schritt 1.
1. Zu Beginn selbst mitspielen
2. Auf die Interessen des Kindes eingehen
3. Auf Augenhöhe mit dem Kind gehen
Schritt 2.
4. Das Spiel laufen lassen
5. Bei zögernden Spiel nicht gleich aufgeben sondern Impulse geben
6. Im Hintergrund bleiben und das Kind mitbestimmen lassen
7. Das Kind immer wieder loben
Schritt 3.
8. Körperlichen Kontakt suchen, ab und an kleinere Umarmungen
9. Viel mit dem Kind reden und die Handlungsabläufe genauer und Kindgerechter erklären
10. Sich aus dem Spiel nehmen, dem Kind erklären, dass es jetzt allein weiter spielen soll, kann, muss, darf…